Reisekrankheiten

Wir möchten, dass Sie gesund wiederkommen!

Die folgenden Kurzbeschreibungen der wichtigsten infektiösen und parasitären Reisekrankheiten sind in allgemeinverständlicher Form abgefasst.

Sie dienen Ihnen als Anhaltspunkt, sollten Sie sich während Ihrer Reise etwas zuziehen.

Bitte suchen Sie in jedem Fall einen Arzt auf, der Ihnen dann weiterhelfen wird!

 

Infektiöse und parasitäre Reisekrankheiten

Cholera
Die Kontamination von Nahrungsmitteln oder Trinkwasser (Brunnen) mit Cholera-Vibrionen führt meist zu endemischen Ausbrüchen, selten zu Einzelerkrankungen. Bei mangelhafter Sanitärhygiene kann sich die Krankheit explosionsartig ausbreiten. Die Inkubationszeit ist kurz (einige Stunden bis Tage). Plötzlich einsetzende, schmerzlose, wässrige Durchfälle evtl. mit Erbrechen, meist ohne Fieber, führen rasch zu lebensbedrohlichen Flüssigkeitsverlusten. Daneben gibt es auch mildere Verlaufsformen.
Dengue-Fieber

Dengue- und verwandte Viren sind in den Tropen und Subtropen weit verbreitet. Dabei kommt es in unregelmäßigen Abständen gebietsweise zu Ausbrüchen mit zahlreichen Krankheitsfällen. Die Übertragung erfolgt nicht direkt von Mensch zu Mensch, sondern ausschließlich durch Stechmücken. Die Inkubationszeit beträgt 5-7 Tage. Das Krankheitsbild ist grippeähnlich: Fieber, starke Kopf- und Gliederschmerzen, Druckschmerz hinter dem Auge, bisweilen flüchtige Hautrötung. Die akuten Symptome klingen nach einer Woche ab, die Rekonvaleszenz mit allgemeiner Abgeschlagenheit kann sich jedoch länger hinziehen. Insgesamt ist die Erkrankung gutartig und heilt komplikationslos aus.

Bestimmte Varianten können gelegentlich einen schwereren Verlauf mit Blutungsneigung oder Schocksymptomen hervorrufen. Kinder sind hiervon eher betroffen als Erwachsene, Einheimische häufiger als Touristen.

Die Diagnose wird zunächst symptomatisch gestellt, sie kann später durch Blutuntersuchungen bestätigt werden.

FSME
Bei dieser zeckenübertragenen Virusinfektion kann es 1-2 Wochen nach dem Stich zu einem grippalen Krankheitsbild kommen. In einem Teil der Fälle folgen nach kurzem, beschwerdefreien Intervall Komplikationen am Gehirn (Enzephalitis, Meningitis), die sich in starken Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Verwirrtheit oder Bewusstseinsverlust äußern und mit Fieber einhergehen. Die Übertragung erfolgt im Frühjahr und Sommer ("Frühsommer-Meningoenzephalitis", FSME). Hauptverbreitungsgebiete liegen in Süddeutschland (Württemberg, Bayern) sowie Teilen von Osterreich, der Schweiz, Skandinavien und Osteuropa. Verwandte Viren finden sich vereinzelt auch im östlichen Sibirien und dem angrenzenden China. Gefährdet sind vor allem Personen, die in Beruf und Freizeit Zecken exponiert sind (Aufenthalt in Wäldern, Auen, Wiesen). Das Risiko ist insgesamt gering, da selbst im Hauptverbreitungsgebiet nur jede 50. bis 100. Zecke Virusträger ist und nur ein kleiner Teil der Infektionen beim Menschen angeht. In Einzelfällen wurden Virusübertragungen durch infizierte Milch, besonders von Schafen und Ziegen, beobachtet. Da die Erkrankung zu Todesfällen und Dauerschäden führen kann, ist sie trotz ihrer Seltenheit ernstzunehmen. Die Diagnose kann durch eine Blutuntersuchung gesichert werden.
Gelbfieber
Durch Stechmücken übertragene, tropische Viruserkrankung. Keine Ansteckung von Mensch zu Mensch. Hauptreservoir des Erregers sind Affen mit menschlichen Einzelerkrankungen in abgelegenen Regionen (Buschgelbfieber). Die Übertragung Mensch-Mücke-Mensch kann in besiedelten Gebieten zu epidemischen Ausbrüchen führen (Stadtgelbfieber). Die Krankheit beginnt plötzlich mit hohem Fieber und Allgemeinerscheinungen. Nach einer Woche kann eine dramatische Verschlechterung mit Gelbsucht und Blutungen eintreten, Störungen von Herz, Kreislauf, Leber, Niere und Hirn sind lebensbedrohend. Zur Sicherung der Diagnose dienen Spezialuntersuchungen. Das Gelbfieber unterliegt einer strengen internationalen Melde- und Quarantänepflicht!
Hepatitis A
Diese Virusinfektion der Leber ist weltweit verbreitet, besonders in Entwicklungsländern. Die Inkubationszeit liegt zwischen 2 und 6 Wochen. Die Erkrankung beginnt mit Grippegefühl, Fieber, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen. Nach einigen Tagen wird der Urin dunkel und der Stuhl hell, schließlich entwickelt sich eine Gelbsucht (zuerst im Weiß der Augen bemerkbar). Der weitere Verlauf ist unterschiedlich, meist leicht, besonders bei Kindern. Gelegentlich kommt es bei Erwachsenen zu schwereren und länger anhaltenden Krankheitsbildern (bis zu einigen Monaten). Dauerschäden treten nicht auf. Die Diagnose wird durch Blutuntersuchungen auf Leberzellfermente und spezifische Antikörper gesichert. Die Übertragung erfolgt fäkal-oral. Das Virus wird vorwiegend über verunreinigte Nahrung und Trinkwasser aufgenommen, besonders häufig über Muscheln, Austern und Krebstiere, aber auch über Milch, kaltes Fleisch und andere Speisen.
Hepatitis B

Diese Viruserkrankung der Leber ist weltweit verbreitet, besonders in tropischen Ländern. Die Inkubationszeit liegt zwischen 2 Wochen und 6 Monaten. Die Krankheit beginnt mit Grippegefühl, Fieber, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen. Nach einigen Tagen wird der Urin dunkel, der Stuhl hell, es kommt zur Gelbsucht (zuerst im Weiß der Augen bemerkbar). Der weitere Verlauf ist unterschiedlich. Die Krankheitsdauer liegt nicht unter 4 Wochen. In ca. 10 % der Fälle rechnet man mit Komplikationen, schweren oder chronischen Verläufen, vereinzelt mit Dauerschäden.

Infektiös sind Blut und andere Körperflüssigkeiten von Erkrankten und Virusträgern (in Mitteleuropa 0,1-0,5 %, in einzelnen tropischen Ländern über 20 % der Bevölkerung). Die Übertragung erfolgt über entsprechende Kontakte; Bluttransfusionen, unsterile Spritzen, Nadeln und Instrumente (z.B. bei unqualifizierten medizinischen Eingriffen, Drogenabhängigen, Tätowierungen) sowie beim Geschlechtsverkehr.

Japanische Encephalitis
Diese Virusinfektion, die gebietsweise in Südostasien auftritt, kann zu einer schweren Hirn- und Hirnhautentzündung führen. Symptome sind hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Lähmungserscheinungen, Verwirrtheit., Bewusstlosigkeit. Todesfälle (ca. 30 %) und Dauerschäden sind möglich. Die Übertragung erfolgt durch nachtaktive Stechmücken auf dem Lande.
Malaria
Malaria wird durch einzellige Parasiten (Plasmodien) verursacht und durch bestimmte Stechmücken (Anophelen) übertragen. Leitsymptom ist Fieber, begleitet von Kopf- und Gliederschmerzen mit starkem Krankheitsgefühl. Schüttelfröste und Schweißausbrüche können vorkommen. Die "bösartige" Malaria (tropica) hat eine Inkubationszeit von 7-12 Tagen. Sie kann rasch zu lebensbedrohlichen Zuständen mit Koma, Nierenversagen und Schock führen. Die "gutartige" Malaria (tertiana) kann nach 9-16 Tagen auftreten, bisweilen noch bis zu einem Jahr nach der Rückkehr Spätere Rückfälle sowie eine dritte Art (Malaria quartana) sind extrem selten. Die Diagnose wird während der akuten Erkrankung durch den mikroskopischen Parasitennachweis im Blut gesichert, nachträglich kann sie noch durch spezielle Antikörperuntersuchungen geführt werden. Trotz zunehmender Resistenzprobleme ist die Malaria bei rechtzeitiger Behandlung heilbar.
Meningokokken - Meningitis

(epidemische Genickstarre)

Diese Bakterien können nach einer Inkubationszeit von 3-4 Tagen zu einer gefährlichen Hirnhautentzündung führen. Die Krankheit beginnt plötzlich mit hohem Fieber, starken Kopfschmerzen und Nackensteife. Bewusstseinstrübung, punktförmige Hautblutungen und Schock sind alarmierende Zeichen einer Allgemeininfektion und immer lebensbedrohlich. Die Krankheit tritt in gewissen Abständen endemisch auf. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion über die Atemwege. Die Diagnose kann durch den Bakteriennachweis gesichert werden.

Tollwut
Viruserkrankung von Tieren, die gelegentlich auf den Menschen übertragen wird und immer tödlich endet. Die Inkubationszeit liegt in der Regel zwischen 1-3 Monaten. Infektiös ist der Speichel eines tollwütigen Tieres, und zwar 3-5 Tage vor Ausbruch der Symptome bis zu seinem Verenden nach 7-10 Tagen. Der Mensch infiziert sich durch Bissverletzungen, meist von Hunden und Katzen, aber auch durch Einbringen von deren Speichel in verletzte Hautstellen oder unverletzte Schleimhäute (Augen). Die Krankheit beginnt beim Menschen mit Schmerzen und Kribbeln im Bereich der meist bereits verheilten Bissstelle und führt über Krämpfe, Erregungszustände und Lähmungen innerhalb von 2 Wochen zum Tod.
Tuberkulose
Die Tuberkulose, bei uns heute eine seltene Erkrankung, ist in Entwicklungsländern noch weit verbreitet. Die Inkubationszeit kann mehrere Monate betragen. Die Übertragung erfolgt meist durch Tröpfcheninfektion aus dem Sputum infizierter Personen, gelegentlich auch über infizierte Kuhmilch. Die Ansteckungsgefahr ist nicht sehr groß, gewöhnlich erfordert sie längeren Kontakt mit einem Kranken. Typische Zeichen für eine Lungentuberkulose sind anhaltender Husten, Fieber, Schweißneigung, Appetitverlust und Gewichtsabnahme. Gelegentlich gibt es schwere, akute Verläufe sowie Befall anderer Organe, z.B. der Hirnhäute.
Typhus
Typhusbakterien werden mit verunreinigter Nahrung und Trinkwasser aufgenommen. Nach einer Inkubationszeit von ca. 2 Wochen entwickelt sich hohes Fieber mit schwerem Krankheitsgefühl und Lethargie, das unbehandelt mehrere Wochen anhalten kann. Komplikationen wie Darmblutung und Bauchfellentzündung können tödlich verlaufen. Beim "Paratyphus" handelt es sich um verwandte Erreger, die ein ähnliches, meist etwas milderes Krankheitsbild hervorrufen. Die Diagnose ist aus dem Blut, später aus dem Stuhl zu sichern.

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Länderinformationen
Informieren Sie Sich genau über Ihr Reiseziel, nötige Impfungen und mögliche Risiken. Besondere Aufmerksamkeit gilt der tückischen Malariakrankheit.

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